Im Rahmen eines zweitägigen, fächerübergreifenden Projekts in den Unterrichtsfächern Geschichte und politische Bildung, Religion sowie Ethik setzten sich Schüler:innen der KMD Herbststraße intensiv mit der Erinnerungs- und Gedenkkultur rund um die Verbrechen des Nationalsozialismus auseinander.
Tag 1: Einführung und Exkursion auf die Steinhofgründe
Den Auftakt bildeten Einführungsvorträge der Lehrpersonen Gasz(GPB), Pfeiffer-Hutter (Religion) und Herberth (Ethik), die sich mit verschiedenen Formen des Widerstands gegen das NS-Regime sowie mit der Aufarbeitung von NS-Verbrechen in der Nachkriegszeit befassten.
Anschließend besuchten die Schüler:innen die Gedenkstätte Steinhof. Im Rahmen eines Workshops des Dokumentationsarchivs des österreichischen Widerstandes (DÖW) ging es insbesondere um das Gedenken an die Opfer der NS-Medizin.
Tag 2: Erinnerung im öffentlichen Raum
Am zweiten Tag lag der Fokus auf Erinnerungsorten in der Wiener Innenstadt. Nach einem vorbereitenden Workshop in der Schule zu verschiedenen Opfergruppen und zur künstlerischen Gestaltung von Gedenkstätten im Unterrichtsfach Geschichte und politische Bildung, nahmen die Schüler:innen an einer Stadtführung des Mauthausen Komitees teil. Dabei wurden zentrale Erinnerungsorte in Wien besucht. Diskutiert wurde unter anderem, wie sich die Formen des Gedenkens im öffentlichen Raum im Laufe der Zeit verändert haben.
Stimmen der Schüler:innen zum Projekt:
Die zwei Tage haben uns einen genaueren Einblick auf die Geschehnisse des Zweiten Weltkriegs gegeben. Beim Ausflug in die Steinhofgründe wurde uns gezeigt, dass die Grausamkeiten nicht einmal bei Kindern stoppten. Es wurde uns vor Augen geführt, dass diese schrecklichen Ereignisse wirklich hier vor Ort, in der Nähe von uns, passiert sind. In den Räumlichkeiten des Otto Wagner Areals zu stehen und gleichzeitig die Geschichte von dem Ort zu hören, hat ein mulmiges Gefühl bei vielen von uns ausgelöst.
Es war eine große Bereicherung, uns nochmal vertiefend, also mehr als im regulären Schulunterricht, mit dem Nationalsozialismus beschäftigen zu können.
Es war sehr interessant, zu sehen, wie verschiedene Künstler:innen Gedenkstätten schaffen und was sie dabei genau thematisieren. Wir kennen zwar die Stadt Wien, aber haben vor dem Stadtrundgang nie wirklich länger auf die Denk- und Mahnmäler geachtet. Durch die zwei Tage konnten wir viele neue Eindrücke sammeln, und eine Verknüpfung zwischen der Stadt Wien und den tragischen Ereignissen im Nationalsozialismus ziehen.
Olli Sandner & Lana Klausner, 4. Jahrgang Kunstschule Herbststrasse